Es war einmal...
Die Eichberg-Geschichte seit 1959
Im Januar 1959 kam der Eichberg von den Brüdern Dr. med. und Professor Ammann käuflich in den Besitz von Johannes und Rosina Mahler-Ott und Jean und Sophie Odermatt-Ott, welche die ursprüngliche Gutsbetrieb und Kurhaus Eichberg AG gründeten. Unter der Leitung von Johannes Mahler-Ott entstand eine Unternehmung auf christlicher Grundlage. Er verstarb im Jahr 1982 im Alter von 77 Jahren.
Die ersten Renovationsarbeiten auf dem stark vernachlässigten Gut galten dem Kurhaus mit dem Restaurant, durch das sich alsbald auch wieder mehr Gäste anziehen liessen und der Betrieb gut zu florieren begann. Laufend wurden Um- und Neubauten, wie der Anbau am Kurhaus, Wohnhäuser, Treibhäuser, Luftschutz- und Lagerräume, Scheunen, Ställe, Strassen und auch eine eigene Wasserversorgung realisiert.
In den vergangenen 50 Jahren ist auf dem ehemaligen Steckhof ein moderner und innovativer Betrieb mit drei Haupt-Geschäftszweigen entstanden. Aus der ursprünglichen Gesellschaft wurde die Eichberg Seengen AG, welche durch drei Kinder von Johannes und Rosina Mahler-Ott geleitet wurde: Hans-Ulrich Mahler-Leuthard (Landwirtschaft) Elisabeth Wengenmaier-Mahler (Kurhaus und Restaurant) und Emanuel Mahler-Wuhrmann (Gemüsebau). Mit ihren Ehepartnern und Mitarbeitern arbeiteten sie unter grossem Einsatz am Aufbau des Eichbergs. So erwuchs aus dem baufälligen abgelegenen Weiler ein erfolgreiches und lebendiges Unternehmen an einmaliger Aussichtslage.
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Mit der per Mitte 2006 umgesetzten Nachfolgeregelung ist auf dem Eichberg eine zweite Aktiengesellschaft entstanden. Rechtlich ist der Eichberg neu in die Eichberg Seengen AG (Familie Wengenmaier) und die Gutsbetrieb Eichberg AG (Familien Mahler) gegliedert. Kurz darauf haben Hannes und Käthi Mahler-Urech die Wohlfühl-Residenz Eichberg AG gegründet. Die dritte Generation steht in der Führungsverantwortung aller Gesellschaften und leitet sie mit den neuen Verwaltungsräten operativ und strategisch. Die vierte Generation der Eichberg-Familien umfasst acht Kinder, von denen zwei bereits im Landwirtschaftsbetrieb tätig sind.
Als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb wird der Eichberg auch seiner wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. In den Bereichen Restaurant, Hotel, Therapie, Bio-Gemüsebau und Bio-Landwirtschaft beschäftigen die Eichberg-Firmen rund 65, mehrheitlich mit ihren Familien in der Region wohnhafte, Mitarbeiter/innen in Voll- und Teilzeitstellen. Darunter sind auch junge Berufsleute, welche den Berufe Koch oder Restaurantfachfrau/mann erlernen.
Der Eichberg wird auch weiterhin verändert, erneuert und modernisiert. Die Eichberg Seengen AG renovierte im Winter 2008 das Haus Zeder und wurde daraufhin von hôtelleriesuisse mit drei Sternen klassifiziert. Im Winter 2008/2009 baute die Gutsbetrieb Eichberg AG einen Aufzuchtstall für 3000 Legehennen. Im jahr 2011 wurde eine neue, zentrale Hackschnitzelheizung in Betrieb genommen, die den ganzen Eichberg CO2-neutral mit Wärme versorgt. 2012 wurde ein Parkhaus für 73 Fahrzeuge gebaut und 2014 wurde der Residenz-Neubau mit sechs Seniorenwohnungen mit Hotelleistungen, Privatwohnungen, Mitarbeiterzimmern und Seminar- und Banketträumen fertig gestellt. In den nächsten Jahren sind verschiedene Etappen zur Erneuerung und Erweiterung vorgesehen.
Schön, dass wir Sie zu unseren geschätzten Kunden und Gästen zählen dürfen. Einige von Ihnen kennen und besuchen den Eichberg seit der Gründungszeit und haben auch die interessante und intensive Aufbauphase miterlebt. Wir freuen uns, wenn Sie uns weiterhin in eine spannende Zukunft begleiten!
Aus früheren Zeiten (vor 1959)
Der Eichberg bei Seengen war im Mittelalter ein sogenannter Steckhof, d.h. ein Sonderhof, der wirtschaftlich von der Gemeinde getrennt war und damit auch seine Dreifelderwirtschaft hatte. Der Hof Eichberg verfügte über keine Weiderechte im Twing Seengen. Ende des 14. Jh. verfügten die Herren von Büttikon über das Gut Eichberg. Bald darauf kam es in den Besitz der Schlossherren von Hallwyl, die das alte Bauernhaus zu ihrem Jagdhaus machten. Zu späterer Zeit verpachteten sie jedoch den Hof an verschiedene Lehmänner (Pächter). Der Lehmann verpflichtete sich bei Antritt des Lehens, die Äcker und Wiesen zu säubern und auf dem Eichberg zu wohnen. Ab dem 15. Jh. waren verschiedene Familien für die Geschicke des Eichbergs verantwortlich.
So waren dies von 1464 bis 1539 drei Generationen der Familie Schilling von Seengen, auf welche die Familie Siegrist folgte. Es gab auch Lehenbauern, die aus den Gemeinden Fahrwangen und Egliswil stammten. Auch die Besitzer wechselten zu dieser Zeit öfters, so war der Eichberg im 18. Jh. kurze Zeit im Besitz des Junkers Johann Payer von Schaffhausen, auf den der waadtländische Junker von Gaumens folgte, der eine von Hallwyl zur Frau hatte. Durch ihn ging der Hof im Jahr 1760 im Tausch gegen den sich ebenfalls in Seengen befindenden Brestenberg an Junker Ludwig von Breitenlandenberg über. Aus dessen Zeit stammen vermutlich die in der jetzigen Bauernstube an Cheminée und Ofen verbauten Kacheln, worauf geschichtliche Ereignisse kunstvoll festgehalten sind.
Für einige Zeit war der Eichberg darauffolgend im Besitz der Familie Hegnauer von Seengen und über die Erben Nussberger ging er an die Gattin von Oberst und Bezirksammann Marti von Othmarsingen (Vater der bekannten Dichterin Sophie Hämmerli-Marti). Er hatte die Hänge des Eichbergs mit Reben bepflanzt und liess sie, nebst anderen Arbeiten auf dem Hof, durch Häftlinge der Strafanstalt Lenzburg pflegen. Darauf folgten noch einige Besitzerwechsel, bis im 19. Jh. tief greifende Neu- und Umbauten vorgenommen und das bald weithin renommierte Kurhaus mit Badekuren gegründet wurde. 1934 identifizierte der damalige Kantonsarchäologe Dr. Bosch das Jahr 1548 als Baujahr des jetzt noch bestehenden alten Bauernhauses. Somit müssen die Ritter von Hallwyl die Erbauer sein.
Der Steckhof Eichberg war in früherer Zeit auch Stammsitz des Herrenbauerngeschlechtes von Eichiberg, welche im 13. Jh. auf Veranlassung des Grafen von Habsburg ins neu erbaute Städtchen Bremgarten zogen und sich fortan nach ihrem Ursprungsort von Eichiberg nannten. Nachweislich stammt der heute im See- und Wynental weit verbreitete Familienname Eichenberger von ihnen ab.